Der Kormoran – ein Fische an den Rand der Ausrottung bringender „Unterwasserterrorist“, oder aber ein wichtiger Bestandteil unserer wassergeprägten, heimischen Seen, Teiche, Flüsse und Meere?
;Der Kormoran ist bei Anglern und Fischern nicht immer beliebt, vielfach auch aus Unkenntnis über seine Lebensweise.
Auch Kormorane haben natürliche Feinde! Was für Biologen längst eine Binsenweisheit ist, wird heute noch immer von manchen Fischern und Anglern vehement bestritten. Nach ihrer Vorstellung verbreiten sich Kormorane „unkontrolliert“. Der Bestand steige „explosionsartig“ an – obwohl im Binnenland ein drastischer Rückgang festzustellen ist. Diese unberechtigte Vorstellung dient als Begründung dafür, sich mit dem Abschuss von alten Kormoranen, aber auch der Störung der brütenden Tiere in das Fortpflanzungsgeschehen der Kormorane einzumischen, um so den Bestand vorgeblich zu ‚managen‘, damit aber den unwillkommenen Fischfresser ganz aus Schleswig-Holstein zu vertreiben.
Kormorane ernähren sich überwiegend von Fisch. Sie sind in der Lage, abhängig von der an den meisten Seen in Schleswig-Holstein allerdings zumeist geringen Sichttiefe bis zu 25 Meter tief zu tauchen und Fische mit dem Schnabel zu fangen. Der mittlere tägliche Nahrungsbedarf eines Kormorans liegt bei rd. 330 – 350g.
Nach den regelmäßig seit vielen Jahren im Auftrag des Umweltministeriums erstellten Nahrungsanalysen besteht etwa die Hälfte der Beute des Kormorans aus marinen Fischen und Krebsen. Zudem besteht der weitaus überwiegende Teil der gefressenen Süßwasserfische aus Jungfischen der „Massenarten“ (Flussbarsch, Plötze) bzw. aus fischereilich uninteressanten Kleinfischen (Stint, Kaulbarsch). Fischarten wie der Aal oder die Maräne, deren Erbeutung durch Kormorane eine tatsächliche Konkurrenz zur Fischerei bedeuten würde, stellen nach den Analysen im Auftrag des Fischereiministeriums in Kiel bis heute nur einen geringen Teil der Nahrungsmenge dar.
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