Das Pfaffenhütchen ist einer unserer häufigsten heimischen Sträucher. Aus seinem zähen Holz wurden früher Orgelpfeifen, Schuhnägel und Stricknadeln hergestellt. Im Herbst besticht das Pfaffenhütchen durch seine bunten Früchte und die nicht minder attraktive Laubfärbung.
Der Strauch kommt mit vielen unterschiedlichen Bodenbedingungen zurecht, auch wenn er auf kalkhaltigem und tendenziell trockenem Untergrund reicher blüht. Wird es feuchter, wächst das Pfaffenhütchen dafür umso schneller. Natürlicherweise findet man Pfaffenhütchen in lichten Laubwäldern, im Auwald, an Waldrändern aller Art sowie als Teil von Trockengebüschen. Außerdem werden sie gerne in Hecken und zur Böschungsbefestigung angepflanzt. Das gelbe Holz des Pfaffenhütchens gilt als sehr zäh. Aus ihm wurden früher unter anderem Orgelpfeifen, Schuhnägel, Stricknadeln und Spindeln hergestellt, daher auch die alte Bezeichnung Spindelstrauch. Zudem ließ sich aus dem Pfaffenhütchen eine besonders hochwertige Holzkohle gewinnen, die als Zeichenkohle verwendet wurde. Alle Pflanzenteile, vor allem die Samen, enthalten Giftstoffe, darunter herzwirksame Glykoside und verschiedene Alkaloide. Selbst große Weidetiere können daran sterben. Aus den vermahlenen Samen wurden früher Insektenpulver hergestellt, als Shampoo oder in Salben sollte das Pulver sogar die von Milben verursachte Krätze heilen. Auch für den Menschen ist das Pfaffenhütchen gefährlich. Der Genuss der Früchte kann zu Kreislaufstörungen, Fieber und Koliken führen. Die Giftwirkung tritt erst nach wenigstens zwölf Stunden auf. In Extremfällen kann es beim Verzehr von 30 bis 40 Samen zu tödlichen Lähmungen kommen.
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