Die Federn unserer Vögel halten nicht ewig, noch sind sie unverwüstlich. Obwohl sie in der Mauser regelmäßig erneuert werden, ist ein wirksames, ganzjähriges System der Gefiederpflege für das Wohlbehagen und Überleben des Vogels unentbehrlich.
Zwei Gruppen von Federn erfordern besondere Aufmerksamkeit: Die Schwingen und die Steuerfedern. Werden die Hand- und Armschwingen beschädigt oder übermäßig abgenutzt, sind sie aerodynamisch nicht mehr so leistungsfähig. Dadurch wird die Kraft und Ausdauer der Vögel überfordert, und es gelingt ihnen nicht mehr so gut, genügend Nahrung zu finden und dem Angriff ihrer Feinde zu entgehen – des Vogels Überlebenschancen sinken ganz erheblich. So überrascht es nicht, dass Vögel nicht nur, wenn sie „große Toilette“ machen, sondern bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihr Gefieder pflegen.
Beim Putzen, der wichtigsten Form der Gefiederpflege, bearbeitet der Vogel seine Federn vor allem mit seinem Schnabel, und zwar auf zweierlei Weise. Bei aufgeplusterten Körperfedern beknabbert er die einzelne Feder mit der Schnabelspitze. Er beginnt an der Kielbasis und arbeitet sich bis zur Spitze durch. Außerdem zieht er die Federn, eine nach der anderen, mit einem einzigen schnellen Ruck des Kopfes durch den Schnabel, insbesondere die schwer oder unbequem erreichbaren Flügel- und Schwanzfedern, die besonderer Pflege bedürfen.
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